Stadelmann: „Der Bürgerentscheid in Pohlheim über den von einer Bürgerinitiative (BI) gewollten Stopp der Planungen für ein Gewerbegebiet mit Outlet-Center und Autobahnanschluss rückt näher. Die Töne aus der BI werden schriller, die Polemik holzschnittartiger. Verantwortliche Parteien wie die CDU und die FW werden mit Verdacht überzogen. Man kann nur hoffen, dass die Mehrheit der Bürger am 19. August zur Wahl geht und ein klares NEIN zu denen sagt, die jetzt ein verantwortliches weiteres Prüfen und Planen zur Realisierung eines Gewerbegebietes stoppen wollen, das für Pohlheims Zukunft wichtig ist. Konstruktive Alternativen bieten die Gegner nicht. Nur immer gegen alles zu sein, bringt unsere Gesellschaft keinen Schritt weiter. Ich verstehe Demokratie als den Wettbewerb um die besten Ideen. Verantwortliche Politik muss solche Ideen liefern.
Was sollten Pohlheimer Bürger wissen, wenn sie am 19. August über einen Stopp zu entscheiden haben? Ich sehe viele gute Gründe für mein Nein zu diesem Stopp: 1. Schon im Jahr 2000 hat eine SPD-geführte Regierung in Pohlheim mit breiter Zustimmung der Parteien den Aufstellungsbeschluss für das Gewerbegebiet Garbenteich-Ost mit 36 Hektar Fläche gefasst. 2. Der scheidende SPD-Bürgermeister hat dem neuen CDU-Bürgermeister dieses Projekt vorrangig ans Herz gelegt. (Unverständlich, dass die SPD heute gegen die Realisierung des Projektes arbeitet). 3. Doch ohne Autobahnanschluss ließen sich seit 18 Jahren keine geeigneten Betriebe zur Ansiedlung gewinnen. 4. Erst mit dem Angebot eines Investors, auf (nur) einem Drittel der Fläche ein Factory-Outlet-Center mit selbst finanziertem Autobahnanschluss an die BAB 5 zu errichten, ging das Projekt voran. 5. Auf zwei Drittel der Fläche sollen unterschiedlichste Gewerbe angesiedelt werden, was aber ohne Autobahnanschluss nicht gelingen wird. 6. Weit über 1.000 Arbeitsplätze sollen entstehen – und keineswegs nur minderwertige Plätze, wie böse Zungen behaupten. 7. Die Steuereinnahmen des gesamten Gewerbegebiets werden für die Zukunft Pohlheims von hoher Wichtigkeit sein und die Bürger an anderer Stelle entlasten. 8. Das gesamte Gewerbegebiet soll – gerade wegen des Outlet-Centers! – parkähnlich geplant werden. 9. Die Landstraße von Garbenteich nach Dorf Güll soll zum Lärmschutz weg von den Häusern und mitten durch das Gewerbegebiet verlegt werden. Und die Besucher des Outlet-Centers fahren direkt von der Autobahn auf die Parkflächen im Gewerbegebiet. Zudem werden vor der Realisierung Gutachten über die Genehmigungsfähigkeit der Verkehrsplanung eingeholt. 10. Weiter soll der Autobahnanschluss es ermöglichen, dass die Ortsdurchfahrt von Dorf Güll für den LKW-Verkehr gesperrt wird. 11. Als Pohlheimer Bürger sehe ich nicht ein, warum hier verhindert werden soll, wovon andere Kommunen längst profitieren: Linden hat sein großes Gewerbegebiet; Gießen u.a. seine Galerie Neustädter Tor mit 4 Millionen, Wetzlar sein Forum mit 6 Mio. Besuchern im Jahr (dazu Ikea und andere Angebote). Im Vergleich mit Wetzlars Forum und Gießens Galerie wäre Pohlheims Outlet mit 2 Millionen Besuchern deutlich weniger frequentiert, und wer hier shoppt, fährt nicht durch eine Innenstadt, sondern direkt von der Autobahn auf den Parkplatz. – Über all diese Dinge hat die Pohlheimer Politik die Bürger über die Presse wie in Bürgerversammlungen öffentlich informiert. Als Bürger hat sie mir die Antworten nicht verschwiegen, die ich brauche. Ich denke daher, dass eine verantwortungsvolle Politik Vertrauen verdient. An der Wahlurne ist der richtige Platz, es zu zeigen.“

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