Herr Schöffmann, warum stellen Sie sich zur Wiederwahl?

Ich freue mich jeden Tag, diesen tollen Beruf für die Bürgerinnen und Bürger Pohlheims ausüben zu dürfen. Pohlheim liegt mir sehr am Herzen, hier wohne und lebe ich mit meiner Familie. Daher war mir klar, dass ich wieder zur Wahl antreten werde.

Was macht Ihnen besonders viel Freude an Ihrer Tätigkeit als Bürgermeister?

Ich schätze die vielen persönlichen Gespräche mit den Bürgern. Nur wer ein Ohr für die Menschen hat, weiß, wo der Schuh drückt. Neben den individuellen Sprechterminen in meinem Büro ist oftmals auch ein Telefonat schon ausreichend. Bei besonderen Themen gibt es auch vor Ort Termine. Viele Dinge lassen sich auch in einem kurzen Gespräch während einer Veranstaltung lösen, in diesem Jahr hat das die Corona- Pandemie ja leider nur sehr begrenzt zugelassen.

Was waren die größten Herausforderungen in den letzten fünf Jahren?

Die größte Herausforderung zu Beginn meiner Amtszeit waren die fehlenden Kindergartenplätze. Wir haben hier ein richtiges Marathonprogramm aufgelegt und über 150 neue Plätze geschaffen. Jetzt können in Pohlheim in allen Stadtteilen Kinder in einem Alter von einem Jahr bis zum Schuleintritt betreut werden und das ganztägig von 7:00 Uhr bis 17:00 Uhr. Außerdem galt es, die Baugebiete Oberweg-IV und Hausen-Ost zu entwickeln, damit wir vor allem Familien ermöglichen, sich ein Zuhause aufzubauen. Auch das Gewerbegebiet Garbenteich-Ost ist eine Herausforderung. Wohnortnahe Arbeitsplätze und Gewerbesteuereinnahmen sind gut und wichtig für die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt.

Welche Ziele haben Sie für Ihre zweite Amtszeit? Was möchten Sie noch umsetzen?

Der bedarfsgerechte Ausbau der Kindergartenplätze muss auf der Tagesordnung bleiben.
Die Entscheidung für den Neubau der KiTa in Watzenborn-Steinberg war ein wichtiger und richtiger Schritt, der jetzt umgesetzt wird.
Ich möchte Menschen mit niedrigem Einkommen günstigen Wohnraum anbieten. Dazu sind Genossenschaftendie richtigen Partner. Das erste Projekt wird in Kürze durch die Wohnungsbaugenossenschaft Horlofftal in Pohlheim umgesetzt.

Wichtig sind mir weiterhin gute finanzielle Rahmenbedingungen für alle Bürgerinnen und Bürger. Niedrige Steuern und korrekt kalkulierte günstige Gebühren können nur aufrecht erhalten werden, wenn sich unsere Stadt durch neue Gewerbebetriebe weiterentwickelt.

Wie wollen Sie unsere Stadtverwaltung zukünftig gestalten?

Wir werden die Digitalisierung nutzen, um die Verwaltung zukünftig noch stärker an den Bedürfnissen der Bürger auszurichten. Dazu gehört ein noch besserer Online-Zugang, damit Behördengänge auch von zu Hause erledigt werden können. Die Belegschaft muss auf dem Weg zu einem modernen und elektronischen Rathaus mitgenommen und geschult werden.

Machen Sie im Wahlkampf auch Haustürbesuche?

Ich habe aufgrund der Corona-Pandemie lange darüber nachgedacht, ob ich es verantworten kann, wie vor sechs Jahren rund 7.300 Haushalte zu besuchen. Das Coronavirus ist unsichtbar – man kann nicht erkennen, wer es momentan in sich trägt.
Deshalb halte ich es für unverantwortlich, zum potentiellen Virusüberträger zu werden und Corona von Haus zu Haus zu tragen. Die Bürgerinnen und Bürger zu schützen – diese Verpflichtung habe ich als Bürgermeister übernommen, dieser Verantwortung komme ich auch im Wahlkampf nach! Aus diesem Grund werde ich gezwungenermaßen davon
absehen, Haustürbesuche zu machen und unangemeldet an einer Haustür zu stehen. Gerne stehe ich für ein Gespräch bereit, aber dann, wenn mein Gegenüber das möchte und sich bei mir meldet.

Wie kamen Sie auf die Idee der Ortsrundgänge?

Die Ortsrundgänge habe ich bereits vor sechs Jahren durchgeführt und auch in diesem Jahr hat sich gezeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger sehr viel Interesse daran haben. Es sind oft die kleinen Dinge, die die Bürger bewegen, und so konnten viele Dinge auch gleich vor Ort geklärt werden. Der Vorteil bei den Rundgängen war, sie fanden alle an der frischen Luft statt und es konnten immer die notwendigen Corona-Abstände eingehalten werden.

Pohlheim soll bis zum Jahr 2050 klimaneutral sein. Was bedeutet das?

Die Umsetzung dieses Ziels ist mit enormen Anstrengungen, aber auch Chancen für uns verbunden. Erste Weichen haben wir gestellt:
Der ÖPNV für Pohlheim-Süd wird verbessert, neue Bahnhaltepunkte werden in Hausen und Garbenteich entstehen und das Fahrradwegenetz wurde ausgebaut und wird weiter ausgebaut. Zudem wird in der Verwaltung ein Klimafachmann angestellt und weitere Maßnahmen mit den Bürgerinnen und Bürgern besprochen. Klimaschutz funktioniert nur gemeinsam!

Warum sollten Ihnen die Bürgerinnen und Bürger am 1. November erneut das Vertrauen aussprechen?

Mir ist es wichtig, nichts zu versprechen, was ich nachher nicht halten kann. So habe ich es auch schon vor sechs Jahren gesehen:
• Kindergartenplätze, Bau- und Gewerbegebiete, moderne Feuerwehr,
• Verbesserung des ÖPNV, Fahrradwege, LED-Umrüstung, Photovoltaikanlagen,
• Breitbandausbau, Kanalsanierungen, Straßensanierungen, Friedhöfe,
• Erhalt des Hallenbads mit Sauna,
• Verbesserung der Hallen und Bürgerhäuser für unsere Vereine.
Viele Dinge wurden schon realisiert oder befinden sich in der Umsetzung. Diesen Schwung möchte ich in die nächste Amtszeit mitnehmen, um die angestoßenen
Projekte mit der Verwaltung fortführen zu können und neue zu beginnen!
Detailliert werde ich darauf noch vor der Wahl eingehen.
Ich wohne und lebe hier mit meiner Familie. Daher ist mir die Zukunft Pohlheims wichtig!