Die Vize-CDU-Vorsitzende Dr. Melanie Neeb blickt im Vorfeld der Mitgliederversammlung des Stadtverbandes am 16. Juni 2022 mit Sorge auf die Ausführungszeit des mit Spannung erwartendem Sportstättenkonzeptes.
Im November des Jahres 2020 fasste die Stadtverordnetenversammlung auf Antrag der CDU den einstimmigen Beschluss zur Erstellung eines Sportstättenkonzeptes. Haushaltsmittel wurden im Herbst des gleichen Jahres in den Haushalt für das darauffolgende Jahr eingestellt. Bis heute liegt dieses Konzept der Stadtverordnetenversammlung nicht vor. Lediglich eine Chronologie der Ausreden und der zeitraubenden Selbstüberschätzung sind zu beklagen.
Die Erstellung eines solchen Konzeptes sollte aus guten Gründen durch eine externe Fachfirma erstellt werden. Der Magistrat wurde ermächtigt die Vergabe durchzuführen, jedoch wurde dies aufgrund des zwischenzeitlichen und erfreulicherweise bereits behobenen Irrglaubens in die eigene Leistungsfähigkeit Anfangs nicht gewählt. Leidtragende sind die Vereine, da die Planungssicherheit weiter fehlt.
Durch die Einstellung der Arbeiten an der Kita Kirchstraße wurde zeitgleich durch die neue Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung der dringend benötigte und bedarfsorientierte Vereinsraum ersatzlos gestrichen. Dieser Sportraum sollte durch mehrere Vereine am Mittag und in den frühen Abendstunden täglich genutzt werden. Weiterhin müssen nun Sportstunden auf dem Betonboden der Volkshalle abgehalten werden. Aufgrund der Abstandsregelungen der Pandemie war dies jedoch durch die Verlegung der Ausschuss- und Magistratssitzungen vom Sitzungssaal in die Volkshalle, sowie der Aufgabe des wechselnden Sitzungsortes der Stadtverordnetenversammlung immer weniger möglich. Viele Sportangebote konnten so nicht mehr durchgeführt werden.
Das Sportstättenkonzept sollte auch Antworten auf die Fragen der Nutzung der Sportplätze geben. Immer mehr Jugendliche werden hier aufgrund einer hervorragenden Jugendarbeit durch FC Gießen, JSG Hohe Warte oder Linden / Turabdin Babylon betreut. Auch die Seniorenmannschaften dieser Vereine benötigen eine liegengerechte Sportstätte, um die Anforderungen der Lizenzierungen zu entsprechen. Neue Vereine wie z. B. der FC Polonia e. V. haben zwischenzeitlich ebenfalls Interesse an Trainings- und Spielzeiten.
Aktuell werden ohne Ergebnisse der Sportstättenuntersuchung „Große Lösungen“ diskutiert und im aktuellen Haushalt kleinteilige Lösungen umgesetzt, die sich aus Wahlkampfversprechen begründen, jedoch lediglich teures, konzeptloses und nicht zielführendes Handeln sind.
Kreistagsmitglied Malke Aydin ist sich sicher, dass das Sportstättenkonzept der Stadt Pohlheim durch den Landkreis Gießen zu begleiten ist. Die Sporthalle und das Außensportgelände der Adolf-Reichwein-Schule sowie der Limesschule sind fester Bestandteil des nachmittäglichen Vereinsangebotes. Der Ersatzbau der Sporthalle an der Adolf-Reichwein-Schule könnte auch nach aktuellen Anforderungen der Sportvereine geplant und gebaut werden. Ein bereits angestoßener Gedankenaustausch mit einzelnen Pohlheimer Vereinen muss intensiviert und die Ergebnisse sich im Gesamtkonzept wiederfinden.
Vorsitzender Jörg Buß wünscht sich eine parteiübergreifende, zielstrebige Zusammenarbeit. „Wir bieten natürlich unsere Mithilfe und Unterstützung an. Der CDU ist bewusst, dass die Erstellung und insbesondere die Durchführung eines Sportstättenkonzeptes eine große Aufgabe ist. Schlussendlich sind alle Parteien in verschiedenen Stadt- oder Landkreisgremien beteiligt und müssen sich gegenseitig unterstützen, da später die Ergebnisse auch gemeinsam kommuniziert, umgesetzt und gelebt werden müssen. Die Vereinsvorstände wollen und sollen nicht mehr länger warten als nötig ist. Mit jeder weiteren Verzögerung steht es um den Sport als soziales Element und insbesondere um die Integrationsarbeit in unserer Stadt schlechter.

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